Kapitel

die ewige Suche nach Hyperborea; das sagenumwobene Nordreich, der Ursprung der Nordvölker

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Tief in der Vergangenheit liegen die Anfänge der „Mächte des Nordens“.

Alles steht im Zusammenhang der Nordischen Völker und insbesondre die Völker Mitteleuropas. Von hoch im Norden liegendem Island, Grünland auch Grönland genannt, über Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark, England, Irland und das Deutsche Reich, erstreckte sich das direkte Verbreitungsgebiet vom ursprünglichen Nordland, auch Atlantis genannt und Hyperboreer.

Der nordische Weg

Die Wege, die in die hyperboreischen Welten führen, sind viele. Die Griechen schrieben in der Antike dem Nordhimmel und den Ländern im Norden besondere geistige Kräfte zu, ebenso alle anderen europäischen und indoeuropäischen Völker.
Obwohl es fast unmöglich ist, den riesigen Komplex von Aspekten zu beschreiben und Mysterien ausmacht, die wir den nordischen Weg nennen, kann zumindest ein kurzer Überblick über die Bandbreite dieser großen Tradition gegeben werden.

Der nordische Weg umfasst alle Aspekte des Lebens und der Kultur, oder kann sie umfassen, wenn es denn nötig ist. Es gibt eine ganze Kosmologie (Lehren und Erzählungen über die Götter oder die Archetypen), Psychologie (Lehren und Erzählungen über die menschliche Seele und wie sie entstand) und jede Menge magischer Techniken, die dem vitki helfen, auf produktive und gesunde Weise mit diesen Konzepten zu arbeiten. Der germanische Weg kann alle Aspekte der Kultur, Religion und Gesellschaftsordnung umfassen – wenn man ihn dazu benötigt. Das kommt daher, dass seine Ursprünge in der ganzheitlichen Weltanschauung der alten Germanen liegen……

  • Edred Thorsson
    ,,Nordische Magie“

Die drei Hauptzweige des nordischen Weges

Troth

,,Den ersten großen Zweig des nordischen Wegs nennt man Troth. Troth beschreibt die Art und Weise, wie sich ein Erforscher auf dem nordischen Weg auf wahre und treue Art in Beziehung zu den Göttern und Göttinnen sowie zu den kulturellen Traditionen des Volkes setzt. Am besten beschreibt man ihn als die religiöse Tradition innerhalb des nordischen Wegs. Der Hauptzweck des Troth ist es, den rechten Weg des Handelns und des Lebens zu finden und sich selbst mit diesem Weg in Einklang zu bringen, um Harmonie und Wahrheit im eigenen Leben zu schaffen.


Doch ist der Troth eine freie Form der Religion, die gut zu unserer modernen Zeit passt. Es gibt keine Dogmen und keine Heilige Schrift. Daher ist in der wahren Religion auch keine „Ketzerei“ möglich. Ihre Quelle ist das Fleisch und Blut ihrer Mitglieder. Alle Individuen, Familien, Sippen und Stämme haben ihre ureigene Form des Troth.
Die Haupttechnik zur Nachfolge des Troth entstammt dem Wissen über die Kultur, Geschichte und Mythologie unserer Vorväter und dessen Anwendung in Form von rituellen Segnungen, die an symbolisch wichtigen Zeitpunkten im Jahreskreis durchgeführt werden.
Sich die Kultur, Geschichte und Mythologie unserer Vorväter anzueignen, wirkt zuerst wie eine rein „intellektuelle“ Beschäftigung, es ist aber mehr als das. Wenn sie etwas über echte (nicht eingebildete) Werte, Ideen und Mythen der Vorväter erfahren, nehmen sie einige davon in sich auf – sie werden ein Teil von ihnen und üben auf ihr Leben einen transformativen Einfluss aus. In der alten Zeit hatte das Erzählen von Geschichten und das Aufsagen der Epen diese Auswirkung. Heute, im modernen (und sogar postmodernen) Zeitalter, können alle Arten von historischen Daten und Bräuchen (auch die antiken Formen) uns in transformativer Weise unterrichten.
Aber es reicht nicht aus, all das einfach nur zu lernen. Sonst würden sich diese Werte und Prinzipien bald verflüchtigen – wenn nicht zu unserer Lebenszeit, dann in zukünftigen Manifestationen Die älteren Wege haben nur bis zu uns überdauert, weil die Alten das verborgene Wissen in Ritualen anwendeten Dieses Handeln verschlüsselte die Botschaft in unserem Wesen. Um das Wissen neu aufleben zu lassen und es zur Manifestation zu bringen, damit es bewusst an zukünftige Generationen weitergegeben werden kann, müssen diese Werte und Mythen erneut Wirklichkeit werden. Das geschieht am besten in Ritualen wie Segnungen und/oder darin, dass man sein Leben nach dem strengen Ehren- und Treuecodex des Weges lebt, den man aus dem weiteren Troth für sich gewählt hat.
Diese Zweiheit aus Lernen und Arbeiten ist der Grundsatz des nordischen Weges, der Troth genannt wird. Er ist wohl auch die Grundlage, um die beiden anderen Zweige des nordischen Weges auf gesunde Weise zu praktizieren.“

  • Edred Thorsson
    ,,Nordische Magie“

Runen-Galdor

Der zweite grosse Zweig des nordischen Weges ist Galdor. In der einen oder anderen Weise bedient sich Galdor – zumindest auf einer Ebene dieses vielschichtigen Konzepts – praktisch immer der Runologie. Galdor ist die magische Technik zur Formung der (inneren wie äußeren) Welt in Einklang mit dem Willen des Magiers. Wotan/Odin ist der Meister dieser Art von Magie und der Weisheits- und Inspirationstechniken, die zum richtigen Funktionieren benötigt werden.

Der Grundsatz der Technik des Galdor ist in der Herkunft des Wortes enthalten. Es stammt von einem Wort ab, das den Schrei des Raben beschreibt – das „Lied der Raben“. In der Mythologie nimmt das Bezug auf die beiden Raben Odins, Hugin und Munin.

Es sind die beiden „Stimmen“, auf die Odin „hört“, und mit denen er tiefer in die Mysterien hineinhorcht. Die beiden Raben sitzen auf Odins Schulter, jeder flüstert ihm ins Ohr, was er weiss. Hugin ist die Kraft des intellektuellen Denkens, Munin die Kraft des Nachdenkens und der „Erinnerung“. Diese Erinnerung reicht weit über das Erinnern vergangener Ereignisse hinaus, es umfasst den gesamten Korpus des transpersonalen Wissens. In der Lieder-Edda sagt Odin:

Hugin und Munin müssen jeden Tag
Über die Erde steigen.
Ich fürchte, dass Hugin nicht nach Hause kehrt;
Doch sorg ich mich mehr um Munin.
(Grímnismál, Strophe 20)

Galdor ist die Kunst und Praxis, den runischen Worten der Raben zuerst zuzuhören, sie dann zu begreifen und schließlich ihre Worte in der Welt tätig umzusetzen. Natürlich sind die Raben mythologische Codes für bestimmte Teile der Seele oder Psyche. In der Mitte sitzt das Selbst, das die wode (isl.ódhr) leitet. Aus der Schwingung zwischen Geist und Erinnerung, die durch göttliche Inspiration beherrscht wird, stammen echte Intelligenz und Weisheit. Diese Weisheit zeichnet die Karte des Weges des Galdor.
Das Ziel des Galdor ist es, die Ergebnisse dieser Arbeit im objektive Universum verständlich mitzuteilen – in der „realen Welt“. Deshalb spielt die Sprache in der Praxis des Galdor eine sehr wichtige Rolle, sowohl als Symbol als auch als Technik. Als Werkzeug der Weissagung bevorzugen Galdor-Arbeiter das Runenwerfen als analytische Methode.

Edred Thorsson „Nordische Magie“

die ewige Suche nach Hyperborea; das sagenumwobene Nordreich, der Ursprung der Nordvölker

Von Nordgermanien bis zum Nordpol – die ewige Suche nach Hyperborea; das sagenumwobene Nordreich, der Ursprung der Nordvölker, wird in den Schriften der alten Griechen bis zu denen Nietzsches erwähnt. Es befindet sich angeblich am arktischen Polarkreis, der zum ersten Mal in dieser Deutlichkeit auf der Landkarte von Gerhard Krämer (Gerhard Mercator) aus dem Jahre 1595 aufgezeigt wird. So wie Platon die ägyptische Legende des versunkenen Kontinents von Atlantis zitiert hatte, erwähnte Herodot die ägyptische Legende vom Kontinent Hyperborea im hohen Norden. Als Eis dieses alte Land zerstört habe, seien seine Bewohner nach Süden ausgewandert. In seinen Schriften von 1679 setzte der schwedische Autor Olaf Rudbeck die Atlantiden mit den Hyperboreern gleich und lokalisierte die Letzteren am Nordpol. Entsprechend mehreren Überlieferungen hat sich Hyperborea in die Inseln „Thule“ und „Ultima Thule“ aufgespaltet, die manchmal mit Island und Grönland gleichgesetzt wurden.