Ältester bis jetzt entdeckter Runenstein

Die „IDIBERUG“Inschrift im Svingerud-Stein.Copyright/Quelle: Alexis Pantos/KHM, UiO / www.historiskmuseum.no

Die „IDIBERUG“Inschrift im Svingerud-Stein.
Copyright/Quelle: Alexis Pantos/KHM, UiO / http://www.historiskmuseum.no

Oslo (Norwegen) – In einem Gräberfeld am norwegischen Fjord Tyrifjorden haben Archäologen einen Runenstein entdeckt, der anhand von Beifunden auf ein Alter von rund 2000 Jahre datiert werden konnte. Damit trägt der Stein die bislang älteste Runen-Inschrift überhaupt.

Wie das „Historisk Museum“ in Oslo berichtet, haben Museumsarchäologen den Runenstein bereits im vergangenen Herbst nahe Ringerike entdeckt. Anhand der Funde verbrannter Knochen aus demselben Grab konnten sie dieses in die Zeit zwischen dem Jahr 1 und 250 n. Chr. datieren. Damit wäre es die älteste Inschrift dieser Art und datiert in die ältesten Anfänge der Runenschrift.

Der mittlerweile nach dem genauen Fundort als Svingerud-Stein bezeichnete Fund misst 31 x 32 Zentimeter. Der Ringeriksandstein wurde in einer frühen Form einer antiken nordischen Sprache beschrieben, die als Vorgänger der heutigen skandinavischen Sprachen gilt.

Laut der Pressemitteilung des Museums könnte es sich bei der Inschrift, die übersetzt „IDIBERUG“ bedeutet, entweder um eine Grabeswidmung „für Idibera“, also eine Frau handeln, deren eigentlicher Name „Idibergu“ vom vielleicht noch ungeübten Runenschreiber falsch geschrieben wurde. Oder die Inschrift verweist auf den Sippennamen derer der „Idiberung“.

Tatsächlich variiere die Art und Weise, wie gerade ältere Runen verschriftet wurden, teilweise stark, erläutert das Museum. Zudem habe sich die Sprache in ihrer Entwicklung bis ins Mittelalter der Wikinger stark verändert, weshalb eine heute Deutung so alter Runen immer eine Herausforderung darstelle.

Weitere Ansichten des Svingerud-Steins und eine grafische Umsetzung.Copyright/Quelle: Alexis Pantos/Kristel Zilmer/KHM, UiO / www.historiskmuseum.no

Weitere Ansichten des Svingerud-Steins und eine grafische Umsetzung.
Copyright/Quelle: Alexis Pantos/Kristel Zilmer/KHM, UiO / http://www.historiskmuseum.no

Neben der „IDIBERUG“-Inschrift finden sich auf dem Stein noch weitere Muster. „Einige dieser Linien bilden eine Art Gittermuster und es gibt kleine Zick-Zack- und weitere Figuren. Nicht alle dieser Zeichen machen aus heutiger Sicht Sinn. Deshalb vermuten wir, dass der Schreiber noch am Erlernen der Schreibkunst war.“

– Der Svingerud-Stein wird vom 21. Januar bis 26. Februar 2023 im Historisk Museum“ in Oslo zu sehen sein.

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